Am 02.09.1993 geht es endlich los.
Das erste mal über den grossen Teich. Was für ein Gefühl. Wir sind ja soooooo aufgeregt. Eine echte Reise raus aus dem
alten Kontinent. Ins gelobte Land, von dem man schon immer geträumt hat. Lasst euch mitnehmen auf die Mutter aller Reisen.
Unterwegs sind wir zu dritt, d.h. ich, meine damals Freundin - noch nicht Ehefrau Nicole und mein alter Freund Robert, den
ich schon seit der Schule kenne. Die Koffer sind schon auf dem Hinweg übergepackt, man könnte ja alles mögliche drüben brauchen. Also Sockenwärmer, Bügelbretter, Autoreifen, eine Apotheke, ein halbes Schwein, alles
haben wir vorsorglich dabei. Unsere Eltern bringen uns schon sorgenvoll zum Flughafen. Ist das nicht gefährlich, passt bloss
auf, geht nicht in Slums, sprecht nicht mit fremden Leuten, fahrt vorsichtig, fliegt vorsichtig, ja ja ich fliege Jumbos ja
schon seit Jahren, also alles keine Problem, wer ist hier eigentlich aufgeregter ...?
Dabei ist für alles gesorgt, von 30 Übernachtungen sind 27 schon gebucht.
Gut wir besteigen das erste Flugzeug, aber von Stuttgart aus geht es mit einem kleinen Cityhopper der KLM erstmal nach Amsterdam Shipol.
Dort besteigen wir wenige Stunden später eine 747 der KLM die uns in 12 Stunden nach San Francisco bringen wird. Bis auf das ausfüllen der Visa Waiver Karte/ I-94 Formular verläuft der Flug ereignislos. Nicht mal
die Filme sind eine Erwähnung wert, das Essen ist das traurige Ergebnis der Economy Küche
Am Flughafen in San Francisco angekommen, geht es zunächst zum INS(Immigration and
Naturalisation Service - oder neutralisation ? Wer weiss was die mit uns anstellen). Grosse Spannung, wird man uns auch einreisen lassen? Wir haben so viele Stories gehört, dass uns nicht ganz wohl im
Bauch ist. Wenn wir jetzt zurückmüssen. Aber alles kein Problem auch wenns mit dem Englisch noch ein wenig hapert.
Rat rat rat .. pardon me?. Whats your reason to travel to America - ach der kann auch normal schnell
sprechen? Gut alles klar, have a nice trip.... Doch dann oh Schreck, beinahe die erste Katastrophe - ich habe die Tasche mit den Reiseschecks, dem Mietwagenvoucher und den Rückflugtickets vor lauter
Aufregung am Counter liegen lassen. Aber der nette INS Officer (Mr. Garcia) hat aufgepasst und uns sofort nach wenigen Metern gestoppt. Tasche da Geld da Voucher da - please proceed to step 2
Pfüüüüüüh.
Jetzt kanns richtig los gehn. Amerika wir sind da. Nobel wi krösus mit dem Taxi fahren wir in die
Stadt und lassen uns am Hotel – der Travelodge am Fishermans Wharf (heute ein anderes Hotel) absetzen.
Das erste Hotel auf US Boden--- nein wir küssen nicht den Boden. Bin ich der Papst oder was?
Aber die Zimmer sind schon ganz nett. Vor allem gross, das kennen wir so gar nicht.... nur das Bad, nun die Tücken werden wir später kennen lernen...
Zur Feier des Tages gehen wir erstmal den Wharf entlang und nehmen der Geruch der neuen Welt
auf. Bäh, das stinkt nach Fisch und Krabben und jede Menge Nepp wird auch angeboten. Hungrig wie wir sind gehts zu Bobby Rubino´s zum Essen, was aber eher ein Fehlgriff ist. Die Steaks sind lasch
und irgendwie wird man nur abgefüttert aber nicht bedient. Nach 2 Stunden werden wir - vielleicht weil wir ein Bier zu viel hatten, sachte gebeten doch jetzt zu gehen. So ist das wenn man Sitten und
Gebräuche noch nicht kennt.
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Aber genug haben wir noch nicht. Ertsmal die XXL Grössen ausprobieren - mit Gatorade. Wer hat
schon mal probiert eine halbe Gallone Gatorade auszutrinken, d.h. so viel wie möglich auf einmal? Und das nach fettem Essen und einer Menge Bier. Schön blöd, was, aber wir sind ja jung. Also runter
damit, ich verliere das Duell knapp aber ist das wirklich eine Niederlage? Fix und Fertig gehen wir zu Bett um in aller Hergottsfrühe wieder aufzuwachen. Hergottsfrühe, ja kurz nach 4 läuft der Magen
über. Wegen der Grösse des Bades (vormals Bowlinghalle) erreiche ich nur noch das Waschbecken. Weitere Details spare ich mir, wir sind froh, als die Nacht um ist und hoffen, dass der
Zimmerservice Erfahrung mit dem Abfluss hat (schäm).
So jetzt geht die Reise richtig los. Wer aber sehn will wie und wo wir gereist sind schaut zuerst auf die Karte
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